Klimabewusst Heizen - Einstellungen an der Heizanlage
1. Nachtabsenkung
Bei der Nachtabsenkung wird die Vorlauftemperatur, sprich die Temperatur mit der die Heizkörper beheizt werden, über Nacht abgesenkt. Durch die daraus folgende niedrigere Raumtemperatur wird der Energieverlust minimiert. Durch eine Zeitprogrammierung ist gewährleistet, dass die gewünschte Raumtemperatur vor der geplanten Nutzung wieder erreicht ist.
Wann ist die Nachtabsenkung sinnvoll?
Um zu entscheiden, ob eine Nachtabsenkung energiesparend ist, müssen mehrere Faktoren betrachtet werden. So spielt die Bauweise des Gebäudes, die Dämmung und die Art der Heizanlage eine wichtige Rolle, ob eine Nachtabsenkung den gewünschten Effekt erzielen kann. Wird nämlich mehr Energie in der Aufheizphase am Morgen verwendet als in der Nacht durch die Absenkung der Temperatur eingespart wird, ist die Nachtabsenkung nicht zu empfehlen.
Bauweise des Gebäudes
Bei Gebäuden mit massiven Wänden und Decken wird viel Wärme in diesen schweren Bauteilen gespeichert. Dadurch kühlt das Gebäude nur sehr langsam aus. Bei einer Nachtabsenkung müsste in der darauf folgenden Aufheizphase viel Wärme produziert werden, um diese schweren Gebäudeteile wieder aufzuwärmen. Dies kann mehr Energie benötigen als eine durchgehend gleiche Temperierung bei Nacht.
Dämmung
Vor allem bei schlecht gedämmten, unsanierten Häusern ist eine Nachtabsenkung sinnvoll. Hier wird nämlich viel Wärme über Nacht an die Außentemperatur abgegeben, wodurch die Heizung auch nachts häufig aufheizt. Anders ist es bei Gebäuden mit guter Dämmung. Hier kühlt das Gebäude nachts nur wenig aus, wodurch der Einspareffekt einer Nachtabsenkung kaum spürbar ist.
Heizanlage
Durch die erhöhte Vorlauftemperatur während des Aufheizvorgangs am Morgen kann es bei Wärmepumpen zu einer Effizienzeinbuße und einem höheren Primärenergieverbrauch kommen. Der Grund hierfür ist, dass Wärmepumpen umso effizienter arbeiten je geringer der Unterschied zwischen der Vorlauftemperatur und der Temperatur des Mediums ist, dem die Wärmepumpe Wärme entzieht. Deshalb ist bei Wärmepumpen keine Nachtabsenkung zu empfehlen.
Auch Fußbodenheizungen sind für eine Nachtabsenkung ungeeignet. Dies liegt an der Trägheit der Fußbodenheizung, welche die Wärme nach Absenken der Heizung noch länger im Raum hält als z.B. Heizkörper. Zudem würde sie in der Aufheizphase erheblich länger brauchen, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
2. Heizkurve einstellen
Die Heizkurve (auch Heizkennlinie genannt) gibt dem Heizkessel in Abhängigkeit der Außentemperatur die benötigte Vorlauftemperatur vor. Bei einer falsch eingestellten Heizkurve sind entweder die Räume immer zu kalt oder dauerhaft zu warm. Im zweiten Fall führt das zu einem unnötig hohen Verbrauch an Energie.
3. Heizung regelmäßig warten und Energie sparen
Eine regelmäßige Wartung der Heizungsanlage kann nicht nur Energie sparen, sondern auch dem plötzlichen Ausfall der Heizung vorbeugen. Die Wartung wird in regelmäßigen Abständen, meistens jährlich, von einem Fachbetrieb durchgeführt. Hierbei wird die Anlage begutachtet, gereinigt und die Abgaswerte überprüft und eingestellt. Dies erhöht die Lebensdauer der Anlage ungemein. Durch das Reinigen und richtige Einstellen der Heizung wird ein optimaler Verbrennungszustand erreicht, welcher zu Einsparungen von Heizenergie führt.
4. Tausch der Heizungspumpe
Eine Heizungspumpe (auch Umwälzpumpe genannt) fördert das Wasser durch den Heizkreislauf. Sie versorgt Heizkörper oder Fußbodenheizung mit warmen Wasser (Vorlauf) und führt das kalte Wasser (Rücklauf) zurück zum Heizkessel, wo es wieder erwärmt wird. Die Umwälzpumpe benötigt dafür elektrische Energie. Alte Pumpen sind ungeregelt und verbrauchen immer dieselbe Menge Strom. Dadurch können im Jahr schnell hohe Betriebskosten von über 100 € entstehen. Moderne Hocheffizienzpumpen passen ihre Leistung automatisch dem Wärmebedarf an, wodurch bis zu 80 % elektrischer Energie gespart werden kann. Dies führt zu niedrigen Betriebskosten und schont das Klima. Die Kosten für den Pumpentausch amortisieren sich in der Regel nach 3-4 Jahren.
5. Hydraulischer Abgleich
Das Heizwasser im Heizungsnetz wählt den geringsten Widerstand. Dadurch bekommen Heizkörper, die sich nahe an der Wärmequelle befinden mehr Heizungswasser und somit auch Wärme ab, als andere, die weiter von der Wärmequelle entfernt sind. Durch den hydraulischen Abgleich wird eine gleichmäßige Wärmeverteilung an alle Heizkörper bzw. Heizkreise im Gebäude gewährleistet. Dies kann neben der Einsparung von Heizkosten auch zu einer Erhöhung des Komforts führen.