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Wasser - eine begrenzte Ressource; von naadjuuuh auf Pixabay

Wasser - Unser wichtigstes Lebensmittel

Das zweite trockene Jahr in Folge hat deutlich gemacht, dass wir auch in Deutschland mitten im Klimawandel stecken. Karlheinz Lauterbach, Umweltbeauftragter der Kirchengemeinde Gesees (Kirchenkreis Bayreuth), hat Vorschläge bereit, wie Kirchengemeinden und Privathaushalte verantwortlich mit Wasser umgehen können:

Die Landwirte klagen, dass ihnen eine Menge Futter fehlt, weil es so wenig geregnet hat. Ich selbst sehe den Wassermangel deutlich, weil wir hier in Gesees noch eigene Quellen haben. Unser Überlauf speist einen kleinen Weiher, in dem Fische leben. Seit Wochen läuft hier kein Wasser zu und wir mussten schon tote Fische rausholen. Im Nordbayerischen Kurier stand, dass die Waldbesitzer große Probleme bei Fichten und Kiefern haben, auch in Berneck an der Kirchleite kann man die vertrockneten Bäume sehen und ganz hinten im Ölschnitztal kurz vor der Waldlust mußten jede Menge Bäume gefällt werden.

Am 3. September stand in unserer Lokalzeitung, dass in manchem Bachbett kein Wasser mehr fließt. Es ist zu lesen, dass Nordostoberfranken als extrem trocken eingestuft wurde. Die anhaltende Trockenheit wirkt sich verhängnisvoll auf den Grundwasserspiegel aus. Teilweise ist er seit 2012 um 3,5 bis 4,3 m gefallen. Pressesprecherin Wenke Berling vom Wasserwirtschaftsamt Hof betont, dass bei weiterer Abnahme der Niederschläge die Sicherheit der öffentlichen Wasserversorgung örtlich infrage steht.

Was können wir als Bürger nun tun? Wenn es einmal regnet, müssen wir jeden Liter soweit möglich auffangen, um das kostbare Trinkwasser zu schonen. Als es das letzte mal regnete, (ungefähr 30 l/m2) habe ich ca. 3000 l Regenwasser in meinen Regentonnen und Großbehältern gesammelt, die wir zum Gießen verwenden.

Der Lehrstuhl für Klimaforschung hat bereits vor ca. 10 Jahren vorausgesagt dass ab dem Jahr 2025 Landwirtschaft in Oberfranken nur noch mit künstlicher Bewässerung möglich sein wird. Wer hätte damals daran geglaubt.

Nach Aussage der Klimaforscher und Landwirte wird es problematisch, wenn es nach der Aussaat im März/April ungefähr 1 ½ bis 2 Monate nicht regnet, dann kann man eine Ernte vergessen. Auf meine Nachfrage habe ich erfahren, dass es nach der Saat ungefähr 5 l/m2 braucht, dass diese aufgehen kann.

Die meisten Landwirte verfügen über große Dachflächen ihrer Scheunen, Maschinenhallen und Ställen, da kommt eine Menge Regenwasser zusammen. Interessehalber habe ich einmal nachgefragt, was denn ein Betonbehälter für Wasser mit einem Fassungsvermögen von 1000 m3 ungefähr kosten würde. Interessant war, dass die Firma dieses als eine der kleinsten Güllebehälter bezeichnet hat, bei einem Durchmesser von 18 m und einer Tiefe von 4 m. Die reinen Kosten dafür liegen laut Auskunft bei ca. 40 000 € netto, dazu kommen noch die Vorbereitung des Standortes, Untergrund Zufahrt usw.

Laut Statistik verbraucht jeder Mensch durchschnittlich 120 Liter pro Tag. Der Löwenanteil des kostbaren Trinkwassers geht durch das WC und die Waschmaschine. Meiner Meinung nach ist das unverantwortlich. Manche Gemeinden (z.B. Neudrossenfeld) haben schon vor Jahren in Neubaugebieten Regenwasserzisternen vorgeschrieben, um dafür das sogenannte “Grauwasser“ zu verwenden. Das hatten wir als Bund Naturschutz schon vor ca. 20 Jahren bei der Ausweisung des Baugebietes Roter Hügel dem Stadtrat vorgeschlagen, doch damals hieß es, das lohnt sich wirtschaftlich erst, wenn der Wasserpreis bei 6 DM/m3 ! liegen würde. Sie wissen sicher, dass Bad Berneck einen der höchsten Wasserpreise im Landkreis hat, momentan liegt der Preis für Wasser-Abwasser und Niederschlagswasser bei 7,17€. Jeder, der die Absicht hat zu Bauen, sollte daran denken und eine Regenwasser-Zisterne einplanen, denn die Trinkwasser Knappheit wird sich nicht entspannen sondern eher noch verschärfen. Wir müssen Trinkwasser einsparen, wo es nur geht.

Ihr Karlheinz Lauterbach, Umweltbeauftragter der Kirchengemeinde Gesees

 

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