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Klimawandel als Fluchtursache; Bild von Olaf auf Pixabay

Klimawandel als Fluchtursache

Es lässt sich nicht genau sagen, wie viele Menschen heute schon klimabedingt auf der Flucht sind. Schlechte Infrastruktur, Stammesfehden, Dürre - oft kommen auch mehrere Gründe zusammen, damit eine Familie sich zur Flucht entscheidet. Klimaveränderung ist dann oft wie der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Im äthiopischen Hochland zum Beispiel ist der Klimawandel heute schon deutlich zu spüren. Selbst zur Regenzeit ist der Pegel des Grundwassers niedrig, die Menschen müssen tief in die Brunnen steigen, um an Wasser zu gelangen. Es reicht so eben, den Gemüsegarten zu bewässern, den Seye und ihr Mann She Ali Abebe vor einem Jahr angelegt haben. Kohl, Spinat, Zwiebeln und Möhren wachsen in gepflegten Beeten hinter dem Holzzaun. „Die Menschen hier im Hochland hängen völlig von den Erträgen ihrer Felder und der Viehhaltung ab“, erklärt Endeshaw Kassa von der Mekane Yesus Kirche. „Fällt der Regen aus, verlieren sie ihre Ernten oder müssen ihre Tiere verkaufen, um zu überleben.“ Meist reicht die Ernte gerade, um die Familien für einige Monate zu versorgen.

Foto: Brot für die Welt

Fast zwei Drittel der Bevölkerung in der Region leiden vier bis sechs Monate im Jahr an Nahrungsmittelknappheit. „Früher gab es hier zwei Regenzeiten im Jahr“, sagt Kassa. „Den kleinen Regen von Februar bis Juni und die Hauptregenzeit von Juli bis Ende September.“ Doch seit einigen Jahren werden die Niederschläge immer unberechenbarer, die Dürrezeiten immer länger. Um die Lücken zu überbrücken, müssen sie Tiere verkaufen oder ihr Farmland verpachten, damit sie Essen oder neues Saatgut kaufen können. Für viele der erste Schritt in den Kreislauf aus Schulden und Armut – und schließlich dazu, ihr Land zu verlassen.

Menschen wie Seye und She Ali Abebe haben selber kaum etwas zur Erderwärmung beigetragen. Es ist der Lebensstil der Industriestaaten, der über das letzte Jahrhundert das Klima so aufgeheizt hat. Kirchliche und nichtkirchliche Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit weisen seit Jahren auf diesen Zusammenhang hin und fordern, dass die Industriestaaten Verantwortung dafür übernehmen, dass Menschen im Süden unter den veränderten Klimabedingungen leben können.

Brot für die Welt, Mission Eine Welt und andere Organisationen haben daher bereits einiges Material zur Verfügung, mit dem Sie vor Ort zu "Umwelt.Flucht.Unser Beitrag" arbeiten können:

Mission Eine Welt biete Workshops und Vorträge zu den Themen

  • Flucht und Migration aus globaler, menschenrechtlicher Perspektive
  • Fluchtursachen

Eine Welt Station Nürnberg

Außerdem finden Sie dort eine Ausstellung zum Ausleihen "auf und davon. Flucht und Migration"

Ausstellung Flucht und Migration

dazu eine interaktive Seite mit online-Spiel und vielen Hintergrundinformationen zum Thema unter Online Spiel zum Thema

Auch eine entwicklungspolitische Themenkiste „Weltverantwortung Deutschland“ mit Stationen zu den Verflechtungen europäischer Wirtschafts- und Handelspolitik und Fluchtursachen können Sie bei Mission Eine Welt bestellen:
Entwicklungpolitische Kiste

Auch Filmgespräche zum Thema Flucht und Migration organisieren die Mitarbeitenden von Mission Eine Welt zusammen mit Ihnen: Kino 2016 think global – act local

Filmgespräche 2017

Weiteres Material bei Mission Eine Welt:

Gottesdienstbroschüre mit Pilgerweg


Informationsfolder zu Flucht und Migration


Aktionspostkarte mit Forderungen zur Asylpolitik

Brot für die Welt hat eine eigene Rubrik auf seiner Webseite aufgebaut:

Brot für die Welt Webseite (dort auch das Beispiel aus Äthiopien)

 

 

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